Vom Reiseblogger zur Autorin – Ein Buch gegen Flugangst
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir erklären, wie ich von einer bloggenden Stewardess zur Buch-Autorin wurde. Vielleicht hat sich der ein oder andere Blogger (oder auch Privatmensch) mal Gedanken darüber gemacht ein Buch zu veröffentlichen und scheiterte an der Umsetzung. Ich habe jetzt ein Buch gegen Flugangst geschrieben und veröffentlicht – und das in relativ kurzer Zeit. Vielleicht kann ich den ein oder anderen Leser dieses Artikels motivieren auch sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Die Idee zum Buch gegen Flugangst
2010 wurde Flugbegleiterin bei einer internationalen Airline. Fließig habe ich Fotos von meinen Reisen um die Welt in meinem privaten Facebook Account gepostet – bis ich auf die Idee kam meine Bilder auch auf Instagram zu posten. Begonnen habe ich mit den Instagram Postings im Sommer 2015 und schnell wuchs eine Community heran, die mir oft Fragen zu meinem Job und meinen Flugdestinationen gestellt haben. Somit habe ich 2017 auch mit dem Bloggen begonnen und habe damit noch mehr Menschen mit meinen Inhalten erreicht.
Okay, easy war beides nicht. Instagram Follower und Blog-Leser zu generieren bedeutet viel Schweiß, Blut, Know-How und Ausdauer – aber wenn man das Ganze mit Spaß und Herzblut macht, fügt sich alles letztendlich. (Ihr Blogger-Kollegen wisst, was ich meine 😉 )
Instagram habe ich seit dem Bloggen kaum bis gar nicht mehr bespielt – dafür fehlte mir als Mutter eines kleinen Sohnes (geboren 2016) die Zeit. Wenn der Kleine Abends im Bett lag, habe ich fleißig recherchiert und Blogbeiträge geschrieben. (Mein Tag endete so gut wie nie vor Mitternacht, eher später.) Eines Tages teilte ich wie immer meinen neusten Blogbeitrag auf Social Media Kanälen und konnte es nicht fassen, wie viele Leser diesen klickten und lasen. Das Thema war Flugangst.
Klar wusste ich als Flugbegleiterin, dass es Menschen mit Flugangst gibt, allerdings verstecken viele Flugangst Betroffene ihre Sorgen an Bord. (Kurzer Hinweis: Solltest du von Flugangst Betroffen sein, sprich an Bord die Crew an! Die sind dafür da, dass du dich wohl und sicher im Flugzeug fühlst.) Somit schrieb ich noch mehr Blogbeiträge zum Thema Flugangst und gründete eine Facebook Gruppe: Flugangst überwinden – Tipps und Antworten einer Stewardess. In dieser Gruppe befinden sich mittlerweise rund 1700 Mitglieder – Tendenz steigend – und sie wird neben mir noch von 2 ehemaligen Flugängstlerinnen und einem angstfreien Vielflieger moderiert.
Das Thema Flugangst betrifft laut Statistiken mindestens 40% aller Menschen und zu Pandemie freien Zeiten wurde täglich mehrmals von den Mitgliedern im meiner Gruppe gepostet und interagiert. Ich fragte mich, wie ich den Mitgliedern noch effektiver die Flugangst nehmen kann und erprobte mit Freiwilligen ein telefonisches Flugangst Coaching. Das Konzept stand und die Feedbacks waren gut, somit biete ich das Flugangst Coaching bis heute noch an und konnte durch die vielen Klienten einen noch tieferen Einblick in die Flugangst bekommen und viel darüber lernen (bin auch Hobby Psychologin 😉 ).
Die Pandemie kam und meine Fluglizenzen gingen – weil ich als Mutter mittlerweile nur eine kleine Teilzeit fliege, zwang mich das Virus zu 100% Kurzarbeit – also zu Hause bleiben. Was lag also näher, als meine Zeit zu nutzen und über den Tellerrand des Bloggens zu schauen und das Buch-Projekt zu beginnen?
Die Umsetzung
Die Idee zum Buch gegen Flugangst hatte ich schon lange. Der Sommer ging, die Tage wurden kürzer und kälter und somit entschied ich mich meine Flugangst Community zu fragen, ob sie Interesse an einem von mir verfassten Buch gegen Flugangst hätten. Die Resonanz war gut und natürlich holte ich mir von den Betroffenen Ideen und Wünsche für den Inhalt. (Wenn einer von euch hier mitliest, nochmals unendlichen Dank für den Support!) Wer kann denn besser über den Inhalt eines Ratgebers bestimmen, als die Betroffenen selbst?
Das Inhaltsverzeichnis stand somit und ich suchte alle relevanten Texte zum Thema Flugangst raus, die ich je verfasst hatte und schrieb noch viel mehr – abends, beziehungsweise nachts, immer wenn mein Kind schlief. (Diesen Text schreibe ich natürlich auch spät – es ist gerade 22:23 Uhr..)
Als der Text endlich stand, habe ich mir einen passenden Lektor für den Inhalt gesucht. Glücklicherweise fand ich einen Piloten, der genau diese Diensleistung angeboten hat. Außerdem gab ich einem Flugangst-Betroffenen eine PDF Version des (fast) fertigen Buches, zwei ehemalig betroffenen Personen und einem weiteren unbetroffenen zur Korrektur. Ohne ehrliches Feedback und Korrektur sollte man kein Buch veröffentlichen.
Weitere Schritte vor der Veröffentlichung
Da der Text für das Buch gegen Flugangst nun stand, suchte ich mir einen Designer für den Buchumschlag. Das Cover eines Buches ist sehr wichtig, da der “erste Eindruck” sehr viel zählt. Der Spruch “Don´t judge a book by it´s cover” stimmt vielleicht im Bereich der Zwischenmenschlichkeit, allerdings wird ein Buch mit einem schlechten Umschlag nicht gern gekauft.
Auch musste der Text kovertiert werden, dass auch das innere Layout passt, da ich das Buch als sogenannter Self Publisher veröffentlichen wollte und nicht mit einem Verlag gearbeitet habe.. Cover Design und die Konvertierung habe ich mit Freelancern von der Plattform Fiverr.com umgesetzt.
Als letzen Schritt musste ich die Datein (Ebook und Taschenbuch, sowie die zugehörigen Cover) noch in meinen KDP (Amazon Kindle Publishing Account hochladen). Amazon braucht bis zu 72 Stunden, um das Buch freizugeben. Danach ist es online und für jeden erhältlich.
Willst du auch ein Buch veröffentlichen?
Dann mach es einfach! Auch wenn sich anfangs alles etwas kompliziert anhört, ist es aber schaffbar. Glaub mir, wenn ich das kann, dann du auch! Ich habe einfach jedes erdenkliche Youtube Video zum Thema Self Publishing geschaut, was ich gefunden habe und es einfach genau so umgesetzt.
Anfang November 2020 habe ich mit dem Schreiben begonnen und Ende Januar 2021 habe ich mein Buch gegen Flugangst veröffentlicht – innerhalb von 3 Monaten.
Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen Leser ein wenig bemutigen konnte, auch seine Texte zu veröffentlichen. Falls du Fragen hast, kannst du sie mir gerne in den Kommentaren stellen. Viel Spaß beim Schreiben und Veröffentlichen!
Deine Delia
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