Berlin als Tourist – Die besten Geheimtipps
Man findet die gängigen, doch oft auch überfüllten und langweiligen Ecken und Hotels in Berlin in jedem Reiseführer – doch die Hauptstadt hat noch viel mehr zu bieten, wenn man bereit ist, etwas abseits vom breitgetretenen Weg zu gehen. Belohnt wird man in Berlin als Tourist mit etwas anderen Einblicken in die „Weltstadt mit Herz und Schnauze.“
Das Ziel eines Städtetrips ist es, in die Atmosphäre des Reiseziels einzutauchen und etwas vom typischen Flair zu erhaschen. Wie die meisten beliebten Touristenstädte hat auch Berlin eine Liste mit Sehenswürdigkeiten und Hotels, die es nicht zu verpassen gilt. Wer sich jedoch etwas in der Hauptstadt der Republik auskennt oder die Berliner selbst fragt, kann sich über diese Tipps nur wundern: sie werden der Bundeshauptstadt und ihrem ganz eigenen Charakter längst nicht mehr gerecht.
Es wird also Zeit, den veralteten Reisetipps frischen und individuellen Wind zu verleihen. Wenn du diese Orte besuchst, wirst du anschließend Berlin ganz anders sehen.
Berlin als Tourist: Hotel oder Couchsurfing
Es beginnt bereits bei der Auswahl deiner Unterkunft: soll es ein herkömmliches Hotel sein oder entscheidest du dich für die Alternative Couchsurfing? Es gibt ein ganzes Netzwerk von Gastgebern, die Ihnen eine Schlafmöglichkeit im eigenen Zuhause anbieten. Dein Mut wird mit authentischen Einblicken in den Berliner Alltag belohnt und darüber hinaus hast du einen weiteren kompetenten Ansprechpartner für Ausflugsziele, individuell und in Ihrer Nähe.
PS: Checke allerdings auf den Couchsurfing-Portalen, ob der Gastgeber authentische und gute Bewertungen hat – vor allem als Frau.
Dieses System funktioniert kostenfrei – es muss kein Geld für die Übernachtungen bezahlt werden. Dein Reisebudget wird Ihnen das Couchsurfing zusätzlich danken. Wer sich nicht über Nacht in eine fremde Wohnung wagt, kann sich stattdessen über opendoorsberlin zum Dinner in Berliner Privathaushalten anmelden und an einem Abend in der Regel drei Wohnungen und ihre Bewohner kennenlernen. So hört man viele Anekdoten von echten Berlinern und schaut sich unterwegs den Kiez gleich mit an.
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Berlin als Tourist: Kreuzberg – vielseitiger Kiez mit alternativen Trends
Deine Tagestour beginnst du am Besten im Stadtteil Kreuzberg – hier leben und wirken Menschen aus aller Welt, das Viertel ist bekannt als der Multi-Kulti-Teil Berlins. Wer shoppen gehen möchte, wird sich in der Bergmannstraße wohlfühlen: neben Bars und Cafés mit Speisen aus den unterschiedlichsten Ländern ist hier jeder aktuelle Konsumtrend von Upcycling über Pop Up-Stores zu Trödelmärkten zu finden. Während deiner Einkaufstour kannst du die herausragende Architektur der Shoppingmeile bewundern. Der Gründerstil besteht hier bis heute, nachdem während des Zweiten Weltkriegs zerstörte Teile authentisch wiedererbaut wurden.
Berlin als Tourist in Retrospektive und von unten
Das Berliner Leben vor der deutsch-deutschen Wiedervereinigung lässt sich in der erhaltenen Museumswohnung WBS 70 in Hellersdorf erkunden. Auf 61 Quadratmetern taucht man dank der Einrichtung von damals in das private Leben während des Sozialismus ein. Wenn dich eine etwas andere Führung durch Berlin reizt, bietet Unterwelten e.V. eine Reise unter die Straßen der Stadt: es gibt Gewölbe, Tunnel und Wasserspeicher zu entdecken, anhand derer der Wandel der Metropole deutlich wird.
Die Hauptstadt zeigt sich von ihrer Schokoladenseite – Berlin als Tourist
Wenn du ein Fan von Currywurst bist, ist der Kreuzberger Imbiss Curry 36 die richtige Adresse für dich. Von der langen Warteschlange darf man sich nicht abschrecken lassen – außerdem wird deine Geduld mit der weltbesten Currywurst belohnt. Wer kann da schon weitergehen? 😉
Berlin bietet natürlich eine Vielzahl an kulinarischen Genüssen. Besonders Streetfood-Trucks sind in allen Variationen vertreten. Die vegane Ausführung bekommt man in der Soulfood-Kombüse Emmapea an der Grenze zu Friedrichshain. Die bunte Glasfront und Graffitis laden von außen zu leckeren Stunden auf der Terrasse und einem Absacker in der gemütlichen Bar ein.
Für den süßen Zahn ist das Schokoladen-Menü im ersten Schokoladenrestaurant Europas zu empfehlen: bei Fassbender & Rausch wird es in drei Gängen zu ausgewählten Terminen angeboten. Das Café, die Manufaktur und die 30 Meter lange Pralinentheke gibt es permanent zu bestaunen und individuell zu verkosten. Nach einem Umzug und umfassendem Ausbau anlässlich des 100-jährigen Bestehens ist das Rausch-Haus nun am Gendarmenmarkt zu finden.
So kannst du dich gestärkt ins schillernde Nachtleben stürzen.
Berlin als Tourist – Bereits tagsüber ins Berliner Nachtleben eintauchen
Feiern gehen oder feines Essen genießen kann man in Berlin abends an vielen Orten. Wenn die Party schon am Tag beginnen darf, findet sich eine weitere Trend-Location in Kreuzberg: in der Fluxbau Kantine des angesagten Radiosenders FluxFM werden zu Live-Konzerten, Lesungen und Ausstellungen Snacks und Kuchen gereicht. Im Urban Spree in Friedrichshain wird vom Dinner mit schwedischem Krebs zu alternativer Live-Musik alles geboten. Im Sommer lädt der beliebte Biergarten zum Verweilen und Beobachten ein. Für einen Besuch in der Galerie empfiehlt sich eine rechtzeitige Anmeldung.
Im Sommer solltest du es nicht verpassen, an einem Freitag oder Samstag Abend auf das Tempelhofer Feld zu gehen. Auf dem damaligen Flughafen tummeln sich viele verschiedene Menschengruppen, die Musik für jeden Geschmack über ihre Bluetooth-Lautsprecher laufen lassen und immer offen für neue Menschen sind. Der Sonnenuntergang über dem alten Terminal-Gebäude raubt mir jedes mal den Atem 🙂
Die Hauptstadt hat mehr zu bieten, als du bei einem einzigen Besuch entdecken kannst. Ich bin selbst geborene Berlinerin und kenne nur ein Bruchteil aller Locations, da auch immer wieder Neues hinzukommt.
Doch bereits nach einigen dieser Stationen wirst du bei deiner Rückkehr viel überraschend Anderes über die Bundeshauptstadt zu erzählen haben und dich darüber freuen, dass du den Sprung gewagt hast, Berlin individuell zu erleben.
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Liebe Grüße,
Deine Delia (Das bin ich)